Landesliga A 1. Runde am 20.09.25

Am vergangenen Samstag traten wir, leider nicht in der Bestaufstellung, die Reise nach Mattighofen. Enke Budjav, Gerald Junger und Mario Hauthaler standen an diesem Wochenende nicht zur Verfügung.

Dadurch waren wir gezwungen uns mit Ersatzleuten zu „ verstärken „, was sich durchaus bewährt hat.

Unser Ziel war es, keine allzu hohe Niederlage zu kassieren, denn unsere Schachfreunde aus Mattighofen waren uns auf 5 der 6 Bretter zumindest gemäß der ELO Zahl deutlich überlegen.

Vorab bedanken wir uns bei der Mannschaft von Mattighofen für das sehr faire Entgegenkommen, denn aufgrund verschiedener Umstände waren wir erst gegen 15.30 Uhr im Spiellokal, und es war keine einzige Uhr gestartet. Vielen Dank dafür !

Brett 1: Nils Hake ( 2068 ) – Alois Waldner ( 2080 )   1 : 0

Auf dem Spitzenbrett kam es zu einem sehr taktisch geprägten Partie, die lange Zeit nach einer Punkteteilung aussah. Aber Nils gelang es nach ca. 3 Stunden Spielzeit, durch eine sehenswerte Taktik einen Bauer zu gewinnen. Und es wäre nicht Nils, wenn er sich noch die Butter vom Brot nehmen ließe. Er spielte diesen Vorteil präzise zu einem letztlich nicht unverdienten Punkt fertig. Das diese Partie die längste dieses Spieltages war, sei ebenfalls erwähnt.

Brett 2: Husejin Halilovic ( 1961 ) – Erich Werndl ( 2029 )  ½ : ½  

Beide Spieler investierten sehr viel Zeit bereits in der Eröffnung. Husejin spielte extrem defensiv, und hatte nach 12 Zügen alle Figuren noch auf den Reihen 7+8. Er konnte sich aber befreien, und seine Figuren aktivieren, und damit die Position ausgleichen. Es wurden in der Folge noch einige Figuren abgetauscht, dann einigte man sich auf die Punkteteilung.

Brett 3: Martin Buchner ( 1996 ) – Heinz Hopfgartner ( 2051 )   1:0

Martin spielte gewohnt aggressiv in Richtung des gegnerischen König. Er opferte einen Turm für einen Läufer und zwei Bauern. Optisch war die Stellung für Heinz sehr angenehm, da Martin noch einiges an Deckungsarbeit zu leisten hatte. Aber eine positionelle Stellung gegen Martin, möchte man nicht am Brett haben. Er brachte sein Läuferpaar und die Dame in Position, und drückte seine Mehrbauern konsequent in Richtung Umwandlungsfeld. Als das nicht mehr zu decken war, hatten war der nächste Punkt für Hallein eingefahren.

Brett 4: Ege Ertrugul ( 1720 ) – Roland Werdecker ( 1919 )   1:0

Ege konnte mit den schwarzen Steinen in der Eröffnung zwar einen Bauern gewinnen, der aber vermutlich zu verteidigen gewesen wäre. Trotzdem wollte er den Materialvorteil nicht mehr aus der Hand geben, und fand immer wieder die besten Züge. Roland war offenbar von dieser Zähigkeit beeindruckt, denn er spielte dann nicht immer die besten Züge, und kam in einen Angriff, der nur mit Materialverlust ein frühzeitiges Matt verhindern konnte. Ege hatte dann eine Qualität und einen Bauern mehr, und vereinfachte die Situation dadurch, dass er seinen Turm gegen den weißen Springer opferte. Dann waren nur mehr Könige und Bauern am Brett. Ege hat sich das aber offensichtlich sehr genau ausgerechnet, denn die Bauern waren nicht mehr zu aufzuhalten. Eine tolle Partie von Ege, und ein verdienter Sieg gegen einen sehr guten Gegner. 

Brett 5: Rudolf Berti ( 1790 ) – Rudolf Muhr ( 1790 )   ½ : ½  

Mir wurde schon nach wenigen Zügen ein Remis angeboten, das ich aber nicht sofort annahm, damit ich noch die Entwicklung bei den anderen Partien mitverfolgen konnte. Das wurde mir fast noch zum Verhängnis, denn ich wurde von meinem Gegner doch einigermaßen überrollt, und hatte dann zumindest optisch eine schlechtere Stellung. Der Gewinnplan für meinen Spielpartner war aber nicht so eindeutig zu sehen, und ich war froh, dass er mein Remisangebot angenommen hat. Die nachfolgende Analyse bestätigte die Punkteteilung als berechtigt.

Brett 6: Lukas Putz ( 1516 )  – Gerhard Friedl ( 1789 )   1:0

Dieses Ergebnis war eine echte Überraschung, den Lukas verlor schon in der Eröffnung eine Figur gegen einen einzigen Bauern. Gerhard spielte aber viel zu schnell, und hatte den Sieg vermutlich geistig schon in der Tasche. Er unterschätze den Halleiner Jugendlichen, der zu der Ansicht kam, wenn die Partie schon fast verloren ist, muss man einfach voll angreifen, und schauen was passiert. Er rückte seine Bauern auf die gegnerische Königstellung vor, unterstützte den Angriff mit seinen Figuren, und kam zu einer sehr druckvollen Angriffsstellung. Gerhard verlor einige wichtige Tempi, was ihm die Verteidigung immer schwerer macht. Lukas hatte dann die Möglichkeit die eingesperrte Dame immer mit dem Läufer anzugreifen, was ein Remis durch Zug Wiederholung geführt hätte. Er hätte aber auch eine Bauerngabel geben können, um sich einen Läufer zu holen. Beides hat er nicht gemacht, sondern die Partie eindrucksvoll zu einem letztlich verdienten vollen Punkt abzuwickeln.

Eine tolle Leistung von Lukas in der A-Liga, gegen einen Elo-mäßig übermächtigen Gegner.

Gesamtergebnis: Hallein 5 Punkte – Mattighofen 1 Punkt

Mit so einem Ergebnis konnte niemand rechnen, denn da ist einfach alles in unsere Richtung gelaufen. Wir werden das Ergebnis und den aktuellen Tabellenrang genießen, denn es wird solche Momente in dieser Saison vermutlich nicht mehr allzu oft geben.

Mit den besten Grüßen

                Rudolf Berti, MAS

        Obmann 1.Halleiner Schachklub

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