In der zweiten Runde mussten wir die Fahrt nach Ranshofen antreten, und hatten uns zum Ziel gemacht, einen Mannschaftssieg einzufahren, denn gemäß der ELO Zahlen, ist diese Mannschaft in Augenhöhe mit uns, und die kommenden Partien werden nicht leichter.
Wir hatten leider den Ausfall von zwei Stammspielern, aber trotzdem reisten wir mit großem Selbstvertrauen nach Oberösterreich.
Brett 1: Martin Freinecker ( 1753 ) – Mathias Leitner ( 1917 ) ½ : /½
Die ELO Zahl von Martin Freinecker täuscht, denn er ist sicher ein solider 1900er, wie sich im Verlauf der Partie herausstellte. Es waren zwei Spieler am Brett, die sich in der Französischen Verteidigung offensichtlich auskennen. Mathias spielte sein Spiel wie gewohnt, aber dann spielte sein Gegner die „ große Rochade „, und es begann ein wildes Gemetzl – alles gegen die Könige. Mathias opferte ( !!! ), einen Springer für zwei Bauern in der Königsstellung.
Leider musste er feststellen, dass sein Gegner die besten Verteidigungszüge fand, und auch spielte. Es wurden dann noch einige Figuren getauscht, und es kam zu einem Endspiel: Mathias mit Dame, Springer und 6 Bauern, gegen Damen, zwei Springer und Zwei Bauern. Keiner der beiden wollte ein allzu großes Risiko eingehen, und Mathias nahm die Gelegenheit zu einem Dauerschach an. Die nachfolgende Analyse bestätigte die Punkteteilung. Es war aber trotzdem die längste Partie des Tages.
Brett 2: Lukas Kutzner ( 1715 ) – Ege Ertrugul ( 1720 ) 1: 0
Der Bericht zu dieser Partie wird sehr kurz, wie es auch die Partie war. Ege gewann einen Bauern in der Eröffnung, und spielte ein wenig sorglos. Unerwartet war er mit einer Mattdrohung ( Taktik über mehrere Züge ) konfrontiert, und musste seinem Gegner zum Punktegewinn gratulieren.
Brett 3: Elias Schneeweis ( 1815 ) – Rudolf Berti ( 1790) 1: 0
Wir spielten eine eher ruhige Partie, und die Stellung war sehr lange ausgeglichen. Ich überlegt mir bereits ein Remis-Angebot, aber aufgrund der schnellen Niederlage auf Brett zwei, wollte ich doch den ganzen Punkt. Aber wie man als erfahrener Spieler weiß, verliert man in der Regel dann, wenn man eine Remispartie unbedingt auf Sieg spielt. Genau das ist mir passiert – aber wie gesagt, dass wissen eben nur erfahrene Spieler.
Brett 4: Julian Salletmeier (1693 ) – Felix Kipman ( 1723 ) 1:0
Felix ging doch als leichter Favorit in die Begegnung, aber er baute eine total defensive Stellung auf, und diese Gelegenheit ließ sich Julian nicht nehmen. Mit jedem Zug wurde Felix noch mehr eingeschnürt, und immer mehr Felder waren für seine Figuren nicht mehr zugänglich. Gegenangriff war weit und breit auch keiner zu erkennen. Trotz aller Gegenwehr kam dann der Zeitpunkt, wo an eine Verteidigung nicht mehr zu denken war.
Brett 5: Shakir Gurbanli ( 1652 ) – Lukas Putz ( 1516 ) 0 :1
Lukas war hoch motiviert durch seinen Sieg in der Landesliga in der vergangenen Woche, und lehnte im Mittelspiel ein Remis Angebot ab. Wie sich wieder einmal zeigte, hat er das ziemlich genau gerechnet, denn wenige Züge später gewann er bei einem Abtausch mehrerer Figuren eine Springer. Aufgrund der soliden Partieführung von Lukas, und dem Materialnachteil, gab sein Gegner die Partie auf. Wieder eine ausgezeichnete Leistung von Lukas, der von Spiel zu Spiel sicherer wird.
Brett 6: Philipp Copic ( 1206 ) – Gerhard Rosenlechner ( 1662 ) 0 : 1
Schon die ELO Differenz von 450 Punkten machte klar, wo der Punkt landen sollte. Gerhard konnte relativ rasch einen Bauern gewinnen, dann auch noch eine Figur. Aber er spielte doch etwas sorglos, und befand sich mit dem schwarzen König plötzlich fast in der Brettmitte, und wurde vom gegnerischen Läuferpaar attackiert. Zudem war auch noch eine offen Turmlinie ein Problem, und Gerhard musste nochmal in die Trickkiste greifen, um den Punkt für Hallein zu sichern. Es gelang ihm, und er war einigermaßen erleichtert.
Gesamtergebnis: Hallein 2,5 Punkte – Ranshofen 4 3,5 Punkte
Wir haben unser Mannschaftsziel nicht erreicht, aber es sind ja noch einige Runden zu spielen, und wir werden eben gegen die stärkeren Teams versuchen eine Überraschung zu liefert.
Wir gratulieren der jungen und sehr sympathischen Mann zu diesem Erfolg, und weiterhin einen guten Verlauf in der Meisterschaft.
Mit den besten Grüßen

Rudolf Berti, MAS
Obmann 1.Halleiner Schachklub
| Br. | 1 | Ranshofen 4 | Elo | – | 7 | Union Hallein 2 | Elo | 3½:2½ |
| 4/1 | Freinecker, Martin (s) | 1753 | – | Leitner, Mathias (w) | 1917 | ½ – ½ | ||
| 4/2 | Kutzner, Lukas (w) | 1715 | – | Ertugrul, Ege (s) | 1720 | 1 – 0 | ||
| 4/3 | Schneeweis, Elias (s) | 1815 | – | Berti, Rudolf (w) | 1790 | 1 – 0 | ||
| 4/4 | Salletmeier, Julian (w) | 1693 | – | Kipman, Felix (s) | 1723 | 1 – 0 | ||
| 4/5 | Gurbanli, Shakir (s) | 1652 | – | Putz, Lukas (w) | 1493 | 0 – 1 | ||
| 4/6 | Copic, Philipp (w) | 1206 | – | Rosenlechner, Gerhard (s) | 1662 | 0 – 1 |





